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Auszug aus unserer Chronik
Wenn man eine Chronik über die Erste Große Karnevalsgesellschaft niederschreibt, sollten die vielen Ansätze und Versuche fastnachtliches Treiben in Durlach, vor der Gründung unserer Gesellschaft zu etablieren, nicht unerwähnt bleiben. Denn was die Durlacher Fastnacht angeht, darf mit einiger Befriedigung festgestellt werden, dass sie sich bis in das Jahr 1551 zurückverfolgen lässt. Ausweislich der noch erhaltenen Durlacher Stadtrechnung aus diesem Jahre haben: „Vogt, Schultheiß, Gericht und Rath nach altem Bruch verzehrt...“. Dabei handelt es sich um fastnachtliche Ausgelassenheit, denn aus einem Eintrag in der Stadtrechnung von 1595 ergibt sich: „Nachdem man off den Eschermittwoch, die Fassnacht, altem Gebrauch nach, offm Rathaus gehabt, ist durch Herrn Amptmann, Schultheißen, Bürgermeister, Gericht, Rath und Stadtschreiben, sampt iren Hausfrawen an Zörung aufgangen 29 fl. (Gulden).“
Dieser Brauch, am Aschermittwoch im Rathaus zusammenzukommen, wobei auch Spielleute aufgespielt haben, lässt sich auch noch im 17. Jahrhundert nachweisen. Offenbar konnten die Wirrnisse der Kriegsjahre 1688 und 1689 diesem auch nichts anhaben, vielmehr ist bedeutungsvoll, dass die ältesten Belege hierzu schon von einem „alten Brauch“ sprechen. Lange muss man in Protokollen und sonstigen Unterlagen suchen, die über die Fastnacht etwas aussagen. So ist lediglich in der Durlacher Stadtrechnung von 1718 ein Ausgabeposten über 9 Gulden 30 Kreuzer für Pulver, Blei und Kugeln „so wegen dem Carneval an die Bürgerschaft ausgeteilt worden“ zu finden. Weitere Quellen, die über die Fastnacht in Durlach etwas berichten, sind im 19. Jahrhundert die Tageszeitungen. So steht im „Durlacher Wochenblatt“ vom 3. März 1859 zu lesen: Was wir seit den Jahren 1845 und 1846 nicht mehr gesehen, wird uns, wie wir eben hören, in diesem Jahre zu Theil: ein Faschingszug. Derselbe soll Fastnachtsmontag, Nachmittags, stattfinden und wird als Hauptcharaktere „Fidelität und Bruderliebe“ darzustellen suchen, Eigenschaften, welche wir auch allen Nicht-Narren von Herzen wünschen möchten. Außerdem wird der neugeborene Prinz Carneval von seiner Großmutter in offenem Galawagen dem Publikum gezeigt und die vielgeprüfte Crinoline abermals heimgesucht werden. Dem Policinellkasten und der Jugend als Klappergarde verbleiben die übrigen Theile des noch nicht endgültige festgesetzten Programms.“ Diese Zeitungsnotiz lässt den Schluss zu, dass zumindest in den Jahren 1845 und 1846 in Durlach Fastnachtsumzüge veranstaltet wurden, obwohl im „Durlacher Wochenblatt“ hinsichtlich der Fastnachtsumzüge nichts zu finden ist. Sicherlich wäre es falsch, daraus schließen zu wollen, dass das Fehlen entsprechender Notizen das Nichtbestehen fastnachtlichen Brauchtums beweist...
Dies ist nur ein kleiner Teil der Schöpfungs-Geschichte der 1.GroKaGe Durlach! Mehr gibt es bald hier.....!